Sissy Circus Announcement

Sissy Circus Announcement, 2010
Wood, plexiglass, paper, metal
100 x 71 x 40 cm

shown in:
“Überzeichnen”, Kunsthaus Baselland, Muttenz, Switzerland (2015)
“Zentralschweizer Kunstszenen”, Kunstmuseum Luzern Museum of Art Lucerne, Switzerland (2010)
“Robert Estermann – Sissy Circus and Other Singularities”, Agnès b. Gallery, Hong Kong, China (2010, solo show)

see also:
Doors for Towelie, 2007
Announcements, 2010

Bibliography:
“ÜBERZEICHNEN”, exhibition catalogue, Kunsthaus Baselland (Hrsg.), Edition Fink, Zürich, ISBN 978-3-03746-189-1, pp. 6, 49-50, 69-71


 

Ausschnitt aus ESTA MAÑANA von Clemens Krümmel
in: “ÜBERZEICHNEN”, Ausstellungskatalog, Kunsthaus Baselland (Hrsg.), Edition Fink, Zürich, ISBN 978-3-03746-189-1

Im Gespräch lässt Estermann keinen Zweifel daran, dass seine Arbeitsweise in letzter Konsequenz der Suche nach und dem Postulat von Identität gewidmet ist – und zwar auch der Zukunft von Identität. Eine solche identitäre Inhaltlichkeit gewinnt in einer Arbeit wie dem ebenfalls in dieser Ausstellung gezeigten „Sissy Circus Announcement“ vielleicht noch größere Konkretheit, nicht nur durch das transidentitären Genderdiskursen entstammende Wort „sissy“ in Kombination mit „circus“, sondern auch durch den performativen Charakter einer qua Titel zum „announcement“ ernannten und tatsächlich plakathaft aufgestellten, gerahmten Zeichnung, in der sich Schriftzug und frei hingesetzte Körpergestalt einander formal und konzeptuell annähern – und eben dadurch, dass die Worte des Titels denominativer und selbstreflexiver Teil der Zeichnung sind.¹
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¹ Es wäre den Versuch wert, sich solchen heutigen Arbeiten Estermanns mit jenem begrifflichen Instrumentarium zu nähern, das Roland Barthes (im frz. Original 1979) in seinen wegweisenden Texten („Non multa sed multum“, „Weisheit der Kunst“) zu Cy Twombly und zu dessen „linkischer“ Verwendung von Schrift und Geste entwickelt hat. Vgl. Roland Barthes, Cy Twombly, Berlin 1983.

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