Swimmer (art public)

Swimmer, 2013

Art public, Sportzentrum Heuried, Zürich, Municipal Sports Center Heuried, Zurich
Studienwettbewerb künstlerische Gestaltung des Aussenraums (auf Einladung)
Public Art Competition for the outdoor area (on invitation)

swimmer: steel, 4-layer iridescent varnishing (Perlmutt-Acryllack) RAL9010
1225 x 829 x 724 cm (hight: 829 cm), tube diamater: 17.8 cm
sports surface underneath: foundation layers, impact absorbing surface (white rubber), 1181 x 2077 cm

See also:
Parallel Swimmer, 2013


 

SWIMMER Projekteingabe von Robert Estermann

Ich habe mich für eine skulpturale Intervention auf der Wiese zwischen Sonnendeck und dem grossen Schwimmerbecken entschieden.

Vom Eingangsbereich und der unteren Liegewiese aus erkennt man als Erstes ihre acht fächerförmig in den Himmel ragenden, weiss-perlmutt irisierenden Stäbe, die an eine Baumkrone erinnern. Noch ohne Näheres zu erkennen, empfindet der Besucher diese bereits als eine prägnante Markierung im Gelände. Die Grösse verbunden mit der Filigranität sowie die Unbestimmtheit wirken anziehend. Beim weiteren sich Nähern erkennt man die beiden Punkte in ca. 1.2 m Höhe, zu denen die je 4 Stäbe unten zusammenlaufen. Diese Punkte sind horizontal durch einen Stab verbunden, von welchem wiederum vier Stäbe parallel zueinander schräg bis zum Boden verlaufen. Dort sind sie wiederum durch eine Querstange verbunden, von dessen beiden Enden je vier Stäbe strahlenförmig ausgehen, ähnlich wie die acht in den Himmel ragenden Stäbe. An die äussere Längsseite der Querstange und mit ihr bündig schliessen sich vier direkt nebeneinanderliegende Kugeln. Man erkennt auf einmal in der scheinbar rein formalen, auf seriellen Elementen basierenden Struktur Arme, Beine, Rumpf und Köpfe einer riesigen menschenähnlichen Gestalt.

Aus den Stangen werden Beine, Rumpf und Arme, je vier an der Zahl, und aus den Kugeln vier Köpfe. Diese „Vervierfachung“ kann sowohl räumlich interpretiert werden als auch zeitlich, im Sinne einer Bewegungsabfolge. Dies stellt Assoziationen vom Sport bis hin zur Bewegungsdarstellung in der modernistischen Tradition der Skulptur her. Aber auch Themen wie die der Metamorphose und des Ikarus klingen an. Die Körperposition ähnelt der eines Rückenschwimmers, eines sich mit dem Rücken am Beckenrand Stützenden, eines Eintauchenden, eines sich fallen Lassenden, eines Zustandes von Wonne und Schwerelosigkeit im nassen Element. Aspekte des Gleichgewichts und der Bewegung erinnern an die Dynamik des Eishockeys und des Eiskunstlaufes. Die Stangen (parallel, divergierend, konvergierend) fungieren zugleich als Konstruktionselemente wie auch als Metaphern des Körpers, als Leitungen, als Rezipienten und Emittenden von Energie. Der Swimmer steht auf einem weissen Sportbelag, dessen geschwungene Kontur so etwas wie die Form einer schmelzenden Pfütze in die umgebende Rasenfläche zeichnet. Das Liquide kontrastiert hier mit dem Harten und reflektiert die verschiedenen Aggregatszustände das Wassers als Grundlage sowohl für Sport im Wasser als auch auf dem Eis. Der präzisen räumlichen sowie kontextuellen Einbettung zwischen dem Schwimmerbecken und dem Aussen-Eisfeld mit dem Sonnendeck wird grosse Aufmerksamkeit geschenkt. Gleichzeitig ist es mir ein Anliegen, einen Entwurf vorzuschlagen, welcher zugänglich für alle Alters – und Bevölkerungsschichen unter den BesucherInnen ist.

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